Ab nach Böhmen

Gut dass ich auf die Planung von meinem Tschechischen Bekannten eingegangen war, es gibt ja außer Prag noch ein paar andere Interessante Orte – und ein Wunsch von mir war dann auch einen Ort zu finden in welchem es keine Lichtverschmutzung gibt, wollte die Milchstraße fotografieren.

Somit ging es heute morgen los, erstmal mit dem Zug dorthin

Bahnhofstafel

Wo ich dann von Lukas abgeholt wurde.

Danach ging es mittels einer relativ langweiligen Autofahrt nach Budvar, von dort kommt das Budweiser Bier, eine staatliche Brauerei in Tschechien. Leider war die nächste Führung erst in 2 Stunden, somit haben wir das bleiben lassen.

Nach Budvar war es dann wesentlich interessanter, die Straßen wurden enger, kurviger und die Umgebung hatte schon mehr etwas wie Voralpenland.

Unser erster Zwischenstopp war dann Správa kláštera Zlatá Koruna, somit im Kloster von Zlatá Koruna. Wir haben dann eine Führung gebucht welche nur in tschechischer Sprache verfügbar war, ich bekam aber eine Mappe mit 3 Seiten in welchem alles auch auf Deutsch zum Nachlesen stand.

Um nun etwas Geschichte mit hineinzubringen hier die Historie von diesem Kloster.
Das Kloster, das ursprünglich Sancta Corona Spinea – die Heilige Dornenkrone genannt wurde, wurde mit der Gründungsurkunde Premysl Otakars II. 1263 errichtet. Das Besitztum trat der Konvent des Zisternerordens aus dem Mutterkloster in Heiligenkreuz an der Spitze mit dem Abt Heinrich an. Im Jahr 1354 brannte das Kloster nieder und deshalb wurde der Steinmetz Michael, der Bruder Peter Parlers, in die Abtei berufen. Eine weitere Katastrophe suchte das Kloster 1420 heim, als es zweimal von den Husseiten erobert und völlig niedergebrannt wurde. Das verlassenen Kloster wurde von der Familie Rosenberg übernommen und sie bemühte sich, den neu erworbenen Besitz durch die Fälschung von Urkunden beizubehalten. Erst am Ende des 16. Jahrhunderts unter dem Abt Jiri Taxer wurde mit den Sanierungen des Klostergebäudes begonnen und das Leben kehrte ins Kloster zurück. Im Jahr 1665 wurde die Reparatur der niedergebrannten und verlassenen Kirche begonnen. Die Arbeiten an der Kirche wurden erst unter dem Abt Matthias Ungar am Ende des 17. Jahrhunderts beendet, unter dessen Regierung das Kloster im Barockstil umgebaut wurde. Zum letzten Abt wurde Bohumir Bylansky 1755 gewählt, der das Kloster bis zu seiner Auflösung 1785 verwaltete. Unter dem Abt Bylansky wurde die Klosterkirche, die Abtei sowie der große Konvent großartig mit vielen Wandmalereien und Stuckarbeiten verziert, es wurde hier die berühmte Goldenkroner Schule errichtet, die auch von Mädchen besucht werden durfte, es wurden die Spinnerei, die Trockenanlage, aber auch die Sternwarte gebaut.
Nach der Auflösung des Klosters wurden die Klostergüter von der Familie Schwarzenberg gekauft, die zuerst eine Bleiche, dann einen Kartonagenbetrieb, eine Fabrik für die Herstellung von Feintextilstoffen und Kaschmir und ab Mitte des 19. Jahrhunderts sogar eine Gießerei im Konvent errichtete.
Die industrielle Nutzung wurde bis 1909 fortgesetzt, als dem Verlangen aus der Bevölkerung stattgegeben und mit Renovierungen begonnen wurde. Heute ist das Kloster im staatlichen Besitz.
Nachfolgend ein paar Bilder aus dem Inneren

Interessant ist die Anschauung der Welt von damals, wer findet den Fehler auf dem 6. Bild (Weltkarte)

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